Nach dem Corona-Ausbruch und der Schließung von Deutschlands größtem Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück steht Tönnies im Fokus der Öffentlichkeit. Die Werkverträge, Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter*innen stehen zu Recht in der Kritik. Doch neben den Menschen leiden bei Tönnies auch unzählige Tiere unter Ausbeutung und Qualen. Alleine im besagten Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück hat Tönnies in der Vergangenheit täglich bis zu 30.000 Schweine geschlachtet.
Gütersloh
22/07/2022
Schweine
Mastbetrieb
Konventionell
Wir haben kürzlich Bildmaterial aus einer Schweinemast in Rheda-Wiedenbrück erhalten. Laut einem Medienbericht und Angaben des Betreibers handelt es sich um eine Anlage im Zusammenhang mit Tönnies, wo etwa 1.000 Schweine ihr Dasein fristen. Die Zustände in dieser Mastanlage sind grausam. Viele der Schweine weisen sichtbare Verletzungen auf, die offenbar unbehandelt bleiben. Zahlreiche Schwänze und Ohren sind blutig gebissen, was auf fehlendes Einschreiten des Betreibers hinweist. Ein Schwein leidet an einem stark geschwollenen, blutigen Auge, was vermutlich zur Erblindung auf diesem Auge geführt hat. Ein weiteres Tier zeigt einen unbehandelten, tennisballgroßen Abszess am Ohr. Diese schwerwiegenden Verletzungen und Entzündungen können nicht über Nacht entstanden sein und deuten auf Vernachlässigung der Pflichten und Verantwortung des Betreibers hin. Die hygienischen Bedingungen in Teilen der Anlage sind ebenfalls inakzeptabel, da die Gülle durch die Spaltenböden nach oben dringt. In einigen Bereichen der Mastanlage drückt die Gülle durch die Spaltenböden nach oben. Wir haben gegen den Tönnies-Zulieferer Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet.
Die Bildaufnahmen wurden in der Nacht von Montag, dem 13. Juli, auf Dienstag, den 14. Juli 2020, aufgenommen und zeigen in einigen Stallbereichen eine hohe Tierdichte. Obwohl die Bezeichnung „Schweinestau“ nicht unbedingt passt, leiden viele Jungtiere unter Verletzungen. Der Landwirt, der für die Schweine verantwortlich ist, hat die Pflicht, die Tiere stets gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu halten. Bei erhöhter Tierdichte sollte er den Schweinen alternative Plätze anbieten. Der Landwirt hat zudem bestätigt, dass es in seinem Stall weder zu einem Schweinestau gekommen ist noch dazu kommen kann.
Diese Undercover-Recherche in einem Betrieb, der an Tönnies liefert, soll verdeutlichen, wie Schweine in der Fleischproduktion gehalten und misshandelt werden. Tönnies ist nicht nur in Bezug auf die Arbeitsbedingungen für Menschen kritisch zu betrachten, sondern vor allem auch hinsichtlich des Umgangs mit den Tieren. Um dieses problematische System in der Fleischindustrie nachhaltig zu ändern, ermutigen wir dich, pflanzliche Alternativen auszuprobieren.
Diese Aufdeckung wurde im „Juli 2020“ vom Deutschen Tierschutzbüro e.V. veröffentlicht. Die Tierrechtsorganisation wurde am 22.11.2023 in ANINOVA e.V. umbenannt, die Aufdeckung wurde nach einer Anpassung (Name der Organisation & Text) am 14. November 2023 auf dieser Webseite veröffentlicht. Es wird klargestellt, dass sich der Inhalt und der Stand der Aufdeckungen auf die Erstveröffentlichung vom „Juli 2020“ bezieht. Mögliche und uns bekannte Neuigkeiten wurden unter „Updates“ eingestellt.
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld stellt Ermittlungen gegen Betreiber wegen absurdem Vorwand ein – wir zeigten uns empört und legten Beschwerde ein.
Nach unserer Beschwerde hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den Landwirt wieder aufgenommen.
Das Verfahren gegen den Zulieferbetrieb wurde gegen Zahlung eines Geldbetrags von 600 Euro eingestellt! Und dass obwohl sowohl wir als auch das zuständige Veterinäramt gravierende Missstände und Tierquälerei dokumentierten. Mehr dazu hier. Gegen die anderen Tönnies-Zulieferbetriebe wird weiterhin ermittelt.
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld stellt Ermittlungen gegen Betreiber wegen absurdem Vorwand ein – wir zeigten uns empört und legten Beschwerde ein.
Nach unserer Beschwerde hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den Landwirt wieder aufgenommen.
Das Verfahren gegen den Zulieferbetrieb wurde gegen Zahlung eines Geldbetrags von 600 Euro eingestellt! Und dass obwohl sowohl wir als auch das zuständige Veterinäramt gravierende Missstände und Tierquälerei dokumentierten. Mehr dazu hier. Gegen die anderen Tönnies-Zulieferbetriebe wird weiterhin ermittelt.
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