Stand: 20/09/2022
Im Rahmen einer umfangreichen Aufdeckung haben wir Undercover-Aufnahmen aus sieben Zulieferbetrieben von Westfleisch veröffentlicht. Westfleisch ist neben Tönnies und Vion einer der größten Schweineschlachter Deutschlands. In diesem Betrieb in Hessisch-Oldendorf im Landkreis Hameln-Pyrmont (Niedersachsen) fand das Undercover-Team u. a. schwer verletzte Schweine vor, die völlig sich selbst überlassen sind. Besonders schockierend: Der Betrieb ist Teil der “Initiative Tierwohl”.
In allen sieben Betrieben haben wir katastrophale Haltungsbedingungen und massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz dokumentiert. Wir haben gegen alle Betriebe Strafanzeige erstattet und die zuständigen Veterinärämter informiert.
Hameln-Pyrmont
20/09/2022
Schweine
Mastbetrieb
Konventionell, Tierwohl
Der Betrieb in Hessisch-Oldendorf im Landkreis Hameln-Pyrmont (Niedersachsen) präsentiert sich auf der Westfleisch-Website als kleiner, familiengeführter Betrieb. Menschen lachen in die Kamera und kleine Hallen sind zu sehen. Doch der Schein trügt, wie aktuelle Videoaufnahmen belegen. Der Betrieb hält 1.000 Schweine für die Fleischmast. Mehrfach hat ein Undercover-Team die Zustände dokumentiert und dabei Grauenhaftes vorgefunden.
Auf dem Videomaterial fällt besonders ein Schwein mit einem blutigen Ringelschwanz auf. Eine tierärztliche Behandlung erfolgt offenbar nicht. Es ist kaum vorstellbar, dass der Betreiber das übersieht, vermutlich ist es ihm schlichtweg egal. Besonders bei so einer hohen Anzahl von Tieren mit solch schwerwiegenden Verletzungen müsste der Betreiber handeln und den Tieren helfen. Andere Schweine weisen zum Teil sehr schwere Wunden auf. Ein Tier kann aus eigener Kraft gar nicht mehr aufstehen. Dieses Tier müsste eigentlich getrennt untergebracht sein, so sieht es das Gesetz vor. In diesem Betrieb bleibt das Schwein jedoch bei den anderen Schweinen.
Überall in den Hallen finden sich schwer verletzte Tiere. Aus Tierschutzsicht müssten einige von ihnen nicht nur in einer Krankenbucht untergebracht, sondern unter Umständen sogar notgetötet werden, um den Tieren weitere Schmerzen zu ersparen. Auch wenn sich Landwirt*innen mittlerweile um tausende Tiere kümmern, so bezieht sich deren Sorgfaltspflicht auf jedes einzelne Tier. Diese Sorgfaltspflicht wird in diesem Betrieb schlichtweg ignoriert.
Versteckte Kameras zeigten, dass der Landwirt ein schwer krankes Schwein über mehrere Tage nicht beachtet. Dieses Tier muss dringend tierärztlich behandelt werden, doch stattdessen wird es sich selbst überlassen. Auf den Undercover-Aufnahmen ist zu sehen, wie es langsam und qualvoll stirbt und anschließend wie Müll entsorgt wird. Ein grausames Ende eines grausamen Lebens.
Die überlebenden Schweine werden mit Elektroschockern angetrieben, damit sie schneller in den Transporter laufen. Das ist in dieser Form gesetzlich verboten.
Besonders schockierend: Der Betrieb nimmt an der “Initiative Tierwohl” teil und bekommt sogar extra Geld vom Land Niedersachsen dafür, dass er seine Schweine vermeintlich besser hält. Zusätzlich hat der Betreiber in den letzten Jahren rund 200.000 Euro Subventionen von der EU erhalten, u. a. auch für Tierschutz- und Umweltverbesserungen. Bei diesen katastrophalen Zuständen ist das kaum zu glauben. Tierquälerei so weit das Auge reicht.
In diesem wie auch in den sechs anderen Zulieferbetrieben von Westfleisch wurden schwere Verstöße gegen Gesetze und Straftaten dokumentiert. Aus diesem Grund haben wir gegen jeden der sieben Betriebe Strafanzeige erstattet.
Diese Aufdeckung wurde im September 2022 vom Deutschen Tierschutzbüro e.V. veröffentlicht. Die Tierrechtsorganisation wurde am 22.11.2023 in ANINOVA e.V. umbenannt, die Aufdeckung wurde nach einer Anpassung (Name der Organisation & Text) am 14. November 2023 auf dieser Webseite veröffentlicht. Es wird klargestellt, dass sich der Inhalt und der Stand der Aufdeckungen auf die Erstveröffentlichung vom September 2022 bezieht. Mögliche und uns bekannte Neuigkeiten wurden unter „Updates“ eingestellt.
Westfleisch hat die Zusammenarbeit mit diesem Zulieferbetrieb beendet.
Die Staatsanwaltschaft erließ einen Strafbefehl in Höhe von 110 Tagessätzen. Nachdem der Landwirt rechtlich dagegen vorgegangen war, erhöhte das Amtsgericht Hameln den Strafbefehl sogar noch auf 160 Tagessätze à 230 Euro (insgesamt 36.800 Euro). Der Landwirt gilt damit als vorbestraft. Er muss zudem die Verfahrenskosten, etwa 15.000 Euro, zahlen. Aufgrund des Urteils sperrt QS den Betrieb und die „Initiative Tierwohl“ entzieht dem Landwirt das Siegel. Das Veterinäramt hat ein Tierhalteverbot für den Landwirt ausgesprochen.
Mehr erfahrenAuf Grund einer weiterer Strafanzeige hat das Amtsgericht Hameln den Landwirt zu 9 Monate auf Bewährung verurteilt. Zudem muss der Schweinemäster eine Geldstrafe zahlen und die Gerichtskosten (rund 100.000 Euro).
Westfleisch hat die Zusammenarbeit mit diesem Zulieferbetrieb beendet.
Die Staatsanwaltschaft erließ einen Strafbefehl in Höhe von 110 Tagessätzen. Nachdem der Landwirt rechtlich dagegen vorgegangen war, erhöhte das Amtsgericht Hameln den Strafbefehl sogar noch auf 160 Tagessätze à 230 Euro (insgesamt 36.800 Euro). Der Landwirt gilt damit als vorbestraft. Er muss zudem die Verfahrenskosten, etwa 15.000 Euro, zahlen. Aufgrund des Urteils sperrt QS den Betrieb und die „Initiative Tierwohl“ entzieht dem Landwirt das Siegel. Das Veterinäramt hat ein Tierhalteverbot für den Landwirt ausgesprochen.
Mehr erfahrenAuf Grund einer weiterer Strafanzeige hat das Amtsgericht Hameln den Landwirt zu 9 Monate auf Bewährung verurteilt. Zudem muss der Schweinemäster eine Geldstrafe zahlen und die Gerichtskosten (rund 100.000 Euro).
Undercover-Recherche & Kampagne (2022)
Strafanzeige gegen 7 Betriebe erstattet
Die Staatsanwaltschaft ermittelt
REWE & weitere Supermärkte kündigen Lieferverträge
Verbindung zu HARIBO aufgedeckt
Negativpreis 2022 an Westfleisch verliehen
(Stand: November 2023)
Bleib up to date und kämpfe mit uns für die Freiheit aller Tiere. Mit unserem Newsletter landen Kampagnen-Updates und Infos zu Aufdeckungen, Petitionen und Aktionsaufrufe direkt in Deiner Inbox.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt zu laden.