Stand: 08/09/2022
Im Rahmen einer umfangreichen Aufdeckung haben wir Undercover-Aufnahmen aus sieben Zulieferbetrieben von Westfleisch veröffentlicht. Westfleisch ist neben Tönnies und Vion einer der größten Schweineschlachter Deutschlands. In diesem Betrieb in Velen im Kreis Borken (NRW) fand das Undercover-Team u. a. kranke, verletzte und tote Tiere vor.
In allen sieben Betrieben konnten wir katastrophale Haltungsbedingungen und massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz dokumentieren. Wir haben gegen alle Betriebe Strafanzeige erstattet und die zuständigen Veterinärämter informiert.
Borken
08/09/2022
Schweine
Mastbetrieb
Konventionell
Auf der Westfleisch-Website präsentiert sich der Betrieb in Velen im Kreis Borken (NRW) als idyllischer Familienbetrieb. Es sind lachende Menschen und kleine Hofgebäude zu sehen. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Zumindest soll dieser Eindruck entstehen. Die Realität jedoch sieht anders aus. In einer großen Anlage werden Schweine für Westfleisch gemästet. Die Hallen liegen am Waldrand, weit weg von der Öffentlichkeit. Offenbar soll niemand mitbekommen, was hinter verschlossenen Türen passiert. Das Undercover-Team ist mehrfach in den Betrieb eingestiegen, um die Zustände vor Ort zu dokumentieren.
Das Videomaterial zeigt Schweine, die sich gegenseitig in die Ohren und Ringelschwänze beißen. Eine Verhaltensstörung, die dadurch auftritt, wenn die Tiere gestresst und frustriert sind. Eine tierärztliche Behandlung erfolgt offenbar nicht. Dabei benötigen die verletzten Schweine dringend Hilfe. Sie werden sich einfach selbst überlassen. Dabei ist der Betreiber sogar Westfleisch-Kooperationspartner für den Bereich Schweine. Er hat in den letzten Jahren rund 50.000 Euro an EU-Subventionen erhalten – u. a. für Umwelt- und Tierschutzverbesserungen. Die Tiere haben von all dem nichts, sie leiden.
Einige der Schweine haben schwerwiegende Verletzungen: Beinverletzungen, Nabelbrüche, blutige Ohren und Ringelschwänze, offene Wunden… Die Liste der schmerzhaften Leiden ist lang. In einer Bucht hat jedes einzelne Tier einen blutig gebissenen Schwanz. Ein Schwein fällt auf dem Videomaterial besonders auf, es ist stark abgemagert und apathisch. Es muss Höllenqualen erleiden. Der Betreiber hat es weder getrennt von den anderen in einer Krankenbucht untergebracht noch ausreichend tierärztlich behandelt. Stattdessen scheint das Tier langsam in der Bucht zu verhungern. Eine Woche später filmt das Undercover-Team abermals in dem Betrieb. In dieser Nacht finden sie das Schwein erneut. Es liegt tot im Gang.
In einer Nacht filmt das Undercover-Team ein Schwein, das tatsächlich in einer Krankenbucht untergebracht wurde. Allerdings hat das Tier nicht einmal etwas zu trinken, die Tränke wurde abgestellt. Ein paar Tage später findet das Undercover-Team das Tier tot im Gang liegend. Immer wieder stößt das Team auf tote Schweine.
Die Bilder passen so gar nicht zu den Versprechen von Westfleisch. Von Tierschutz und vermeintlich artgerechter Haltung ist hier keine Spur. In diesem wie auch in den sechs anderen Zulieferbetrieben von Westfleisch wurden schwere Verstöße gegen Gesetze und Straftaten dokumentiert. Aus diesem Grund haben wir gegen jeden der sieben Betriebe Strafanzeige erstattet.
Diese Aufdeckung wurde im September 2022 vom Deutschen Tierschutzbüro e.V. veröffentlicht. Die Tierrechtsorganisation wurde am 22.11.2023 in ANINOVA e.V. umbenannt, die Aufdeckung wurde nach einer Anpassung (Name der Organisation & Text) am 14. November 2023 auf dieser Webseite veröffentlicht. Es wird klargestellt, dass sich der Inhalt und der Stand der Aufdeckungen auf die Erstveröffentlichung vom September 2022 bezieht. Mögliche und uns bekannte Neuigkeiten wurden unter „Updates“ eingestellt.
Wie wir erfahren haben, wurde am 05.01.2023 Anklage gegen den Verantwortlichen vor dem Amtsgericht Borken erhoben. Ein Termin zur Verhandlung ist uns (noch) nicht bekannt. Der Landwirt nimmt an der Initiative Tierwohl teil und hält 4.000 Schweine.
Nach einer Zahlung einer vierstelligen Summe durch den Landwirt hat das Amtsgericht Borken mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft Münster das Strafverfahren gegen ihn endgültig eingestellt. Die Geldauflage stellt zwar keine Strafe, aber zumindest eine Sanktion dar. Da eine Wiederaufnahme des Verfahrens nicht möglich ist, können wir gegen die Einstellung keine Beschwerde einlegen.
Wie wir erfahren haben, wurde am 05.01.2023 Anklage gegen den Verantwortlichen vor dem Amtsgericht Borken erhoben. Ein Termin zur Verhandlung ist uns (noch) nicht bekannt. Der Landwirt nimmt an der Initiative Tierwohl teil und hält 4.000 Schweine.
Nach einer Zahlung einer vierstelligen Summe durch den Landwirt hat das Amtsgericht Borken mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft Münster das Strafverfahren gegen ihn endgültig eingestellt. Die Geldauflage stellt zwar keine Strafe, aber zumindest eine Sanktion dar. Da eine Wiederaufnahme des Verfahrens nicht möglich ist, können wir gegen die Einstellung keine Beschwerde einlegen.
Undercover-Recherche & Kampagne (2022)
Strafanzeige gegen 7 Betriebe erstattet
Die Staatsanwaltschaft ermittelt
REWE & weitere Supermärkte kündigen Lieferverträge
Verbindung zu HARIBO aufgedeckt
Negativpreis 2022 an Westfleisch verliehen
(Stand: November 2023)
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