Vor kurzem veröffentlichten wir skandalöses Videomaterial aus einem Tönnies-Zulieferbetrieb in Niedersachsen und brachten die dortigen Zustände zur Anzeige. Die Staatsanwaltschaft nahm daraufhin die Ermittlungen auf. Auch Tönnies, der Konzern, der jährlich rund 20 Millionen Schweine schlachtet und damit über sechs Milliarden Euro Umsatz macht, sah sich gezwungen zu reagieren. Nun haben wir erneut Beweise dafür, auf welche schreckliche Weise Schweine für den Tönnies-Konzern leiden und sterben müssen.
Emsland
16/09/2020
Schweine
Mastbetrieb
Konventionell
Aus der größten Schweinemast Niedersachsens liegt uns nun erschreckendes Bildmaterial vor. Die Videoaufnahmen zeigen, wie dicht gedrängte Tiere in ihrem eigenen Kot stehen müssen. Viele der Tiere weisen zum Teil sehr schwere Verletzungen auf, die nicht über Nacht entstanden sein können. So sind unbehandelte, blutige Verletzungen, riesige Tumore und Abszesse zu sehen. Teilweise können die Tiere nur noch humpeln. Auch sind tote Schweine zwischen den Lebenden zu sehen. Eine gesetzlich vorgeschriebene Krankenbucht ist auf den Aufnahmen nicht zu erkennen. Ganz offensichtlich kommt auch hier der Betreiber seiner Fürsorgepflicht nicht nach und lässt die Schweine einfach leiden.
Besonders erschreckend: In den beiden dokumentierten Nächten wurde das Trinkwasser offenbar bewusst von dem Betreiber abgestellt. Eine in der Schweinemast beliebte, wenn auch gesetzlich verbotene Methode, damit die Tiere am nächsten Morgen schneller einen hochkalorischen Futterbrei aufnehmen. Auch wurden an einigen Stellen im Boden die gesetzlichen Vorgaben von max. 2 cm Spaltenbreite nicht eingehalten. So war die Spaltenbreite zum Teil ca. 10 cm groß. Dies bedeutet eine nennenswerte Verletzungsgefahr für die Tiere. Offenbar finden in dem Betrieb keine Kontrollen statt oder die Kontrolleur*innen schauen einfach nicht richtig hin.
Dabei handelt es sich bei der Schweinemast sogar um einen QS-zertifizierten Betrieb. QS ist ein Prüfzeichen für Lebensmittel und ist auf vielen Fleischprodukten im Supermarkt zu finden. Aus dem im Betrieb vorgefundenen QS-Vertrag geht allerdings hervor, dass QS primär auf „Eigenkontrolle“ setzt. Aus weiteren im Mastbetrieb vorgefundenen Unterlagen ist zudem erkennbar, dass viele der Tiere an Durchfall und Lungenentzündungen litten. Wir haben gegen die Verantwortlichen des Betriebs bereits Strafanzeige erstattet und das Veterinäramt informiert.
Dies ist nicht die erste und auch nicht die letzte Aufdeckung in einem Tönnies-Zulieferbetrieb, die für Schlagzeilen sorgt. Immer wieder decken wir unhaltbare Zustände bei dem Schlacht-Giganten auf. Mit unserer Kampagne “Tönnies tötet” zeigen wir, in welchem Ausmaß Tierleid Teil des Systems Tönnies ist.
Diese Aufdeckung wurde im „September 2020“ vom Deutschen Tierschutzbüro e.V. veröffentlicht. Die Tierrechtsorganisation wurde am 22.11.2023 in ANINOVA e.V. umbenannt, die Aufdeckung wurde nach einer Anpassung (Name der Organisation & Text) am 14. November 2023 auf dieser Webseite veröffentlicht. Es wird klargestellt, dass sich der Inhalt und der Stand der Aufdeckungen auf die Erstveröffentlichung vom „September 2020“ bezieht. Mögliche und uns bekannte Neuigkeiten wurden unter „Updates“ eingestellt.
Zum Zeitpunkt der Aufnahmen hat der Betrieb u.a. an das Schlachtunternehmen Tönnies geliefert. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen war es die größte Schweinemast in Niedersachsen.
Das Amtsgericht Papenburg hat zwei Verantwortliche der Schweinemast schuldig gesprochen. Sie müssen die Verfahrenskosten tragen sowie jeweils 85 Tagessätze zu 100 Euro zahlen.
Die Verantwortlichen sind gegen das Urteil vom Amtsgericht Papenburg (siehe Update vom 03.03.2023) zunächst juristisch vorgegangen. Aus diesem Grund sollte es am 19.11.2024 vor dem Landgericht Osnabrück zu einer Verhandlung kommen. Kurz vor der Verhandlung haben die beiden Schweinemäster die Berufung zurückgenommen und akzeptieren nun doch das Urteil vom Amtsgericht Papenburg. Dieses Urteil ist damit nun auch rechtskräftig.
Zum Zeitpunkt der Aufnahmen hat der Betrieb u.a. an das Schlachtunternehmen Tönnies geliefert. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen war es die größte Schweinemast in Niedersachsen.
Das Amtsgericht Papenburg hat zwei Verantwortliche der Schweinemast schuldig gesprochen. Sie müssen die Verfahrenskosten tragen sowie jeweils 85 Tagessätze zu 100 Euro zahlen.
Die Verantwortlichen sind gegen das Urteil vom Amtsgericht Papenburg (siehe Update vom 03.03.2023) zunächst juristisch vorgegangen. Aus diesem Grund sollte es am 19.11.2024 vor dem Landgericht Osnabrück zu einer Verhandlung kommen. Kurz vor der Verhandlung haben die beiden Schweinemäster die Berufung zurückgenommen und akzeptieren nun doch das Urteil vom Amtsgericht Papenburg. Dieses Urteil ist damit nun auch rechtskräftig.
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