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EHEMALIGER WESTFLEISCH-SCHWEINEMÄSTER

TIERHALTEVERBOT UND VORSTRAFE

ANINOVA hat 2022 (damals noch als Deutsches Tierschutzbüro) im Rahmen einer umfangreichen Aufdeckung beim Fleischkonzern Westfleisch Aufnahmen aus sieben Zulieferbetrieben des Konzerns veröffentlicht. Die Aufnahmen zeigen kranke und verletzte Tiere, denen niemand half. Gegen den Betreiber einer der Betriebe wurde nun ein Tierhalteverbot ausgesprochen. Zudem verurteilte ihn ein Gericht zu einer hohen Geldstrafe. Damit gilt der Schweinemäster als vorbestraft. Westfleisch hat die Zusammenarbeit beendet. Dem Betrieb wurde das Siegel der Initiative Tierwohl entzogen.

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18/01/2024

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KRANKE UND VERLETZTE SCHWEINE

RÜCKBLICK

Der ehemalige Westfleisch-Zulieferbetrieb liegt in Hessisch Oldendorf im Landkreis Hameln-Pymont in Niedersachsen. Rund 850 Schweine werden dort zur Mast gehalten. 2022 deckten wir auf, dass kranke und verletzte Tiere in dem Betrieb nicht tierärztlich versorgt wurden. Versteckte Kameras filmten, wie der Schweinemäster an den kranken Tieren einfach vorbeigeht, anstatt sie zu versorgen. Ebenfalls auf den heimlich erstellten Aufnahmen zu sehen, ist, wie der Schweinemäster die Tiere später durch den illegalen Einsatz von Elektroschockern auf den Westfleisch-Tiertransporter treibt.

 

KONSEQUENZEN

Die Bilder lösten einen bundesweiten Skandal aus und führten zu einem Gerichtsverfahren gegen den Schweinemäster vor dem Amtsgericht Hameln. Das Gericht verurteilte ihn im Januar 2024 zu einer Geldstrafe von insgesamt 36.800 Euro (160 Tagessätzen à 230 Euro). Er gilt damit als vorbestraft. Zudem muss er die Verfahrenskosten von ca. 15.000 Euro zahlen. Die Richterin machte deutlich, dass sie keinerlei Reue bei dem Schweinemäster in Bezug auf sein Fehlverhalten feststellen konnte.

Nach Bekanntwerden des Urteils entzog QS dem Betrieb das Prüfzeichen. Die Initiative Tierwohl und Westfleisch beenden die Zusammenarbeit mit dem Schweinemäster. Das zuständige Veterinäramt in Hameln sprach bereits 2023 ein Tierhalteverbot aus. Das Veterinäramt war 2022 direkt von ANINOVA informiert worden. Bei mehreren unangekündigten Kontrollen bestätigte sich die vorgeworfene Tierquälerei, woraufhin das Tierhalteverbot erlassen wurde. Im Gerichtssaal sagte die Amtsveterinärin, dass dem Schweinemäster Empathie gegenüber den Schweinen gefehlt habe. 

Auch wenn wir uns deutlich höhere Strafen bei Tierschutzverstößen und Tierquälerei wünschen, so sehen wir in diesem Urteil einen Erfolg, denn in der Vergangenheit sind Tierquäler*innen oft straffrei davon gekommen.


Einen ausführlichen Rückblick zur Aufdeckung findest Du außerdem hier.

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