
Corinna aus Nürnberg

Viele Menschen denken bei Bio an einen kleinen Hof, grüne Wiese und Sonnenschein. Doch die Realität sieht anders aus ...
Wir haben uns mit „Bio“ genauer auseinandergesetzt und müssen sagen, dass die Bio-Idylle sehr trügt. Viele Menschen denken bei Bio an einen kleinen Hof, grüne Wiese und Sonnenschein. Doch die Realität sieht ganz anders aus: 1,5 Quadratmeter Platz hat ein Schwein in der Bio-Haltung, von artgerechter Haltung kann hier keine Rede sein. Auch beim Schlachten wird bei Bio-Tieren keine Ausnahme gemacht, es gibt nicht mal eine gesetzliche Vorgabe für das Vorgehen bei der Schlachtung von Tieren aus der Bio-Haltung. Im Video zeigen wir Bilder aus einem Schlachtbetrieb, der hauptsächlich Bio-Tiere geschlachtet hat. Der Betrieb galt als Vorzeigebetrieb – klein, fein und regional. Die Aufnahmen, die durch eine versteckte Kamera entstanden sind, waren so gravierend, dass der Schlachthof bis heute geschlossen ist. Bio bedeutet nicht, dass die Tiere ein gutes Leben und einen schönen Tod hatten.

Hendrik aus Berlin

Tierwohlinitiativen sind erst mal tolle Begriffe, die uns einreden sollen, dass es den Tieren gut geht …
StallhaltungPlus, Außenklima, kontrollierte Aufzucht, Qualität und Sicherheit, Tierwohl, … Das sind alles tolle Begriffe, die uns einreden sollen, dass es den Tieren gut geht. Dabei sind diese Begrifflichkeiten gar nicht geschützt und jede Firma kann diese einfach verwenden.
Wir erinnern uns hierbei an einen Fall, bei dem ein Landwirt Tiere zum Töten auf eine Buchtenkante geschlagen hat. Auch er war Teil solch einer Initiative und hat extra Geld dafür bekommen, dass er seine Tiere angeblich besser gehalten hat. Es war ein Familienbetrieb, der als Vorzeigebetrieb galt. Der Veterinär war regelrecht geschockt, als er die grausamen Bilder aus dem Betrieb gesehen hat, weil er den Landwirt persönlich kannte und ihn sehr geschätzt hat. Auch das ist kein Einzelfall. Es gab in den letzten Jahren viele solcher Beispiele, auch von Betrieben, die sich Tierwohl auf die Fahne geschrieben haben. Nur weil etwas vermeintlich besser wirkt, heißt es nicht, dass es den Tieren auch wirklich besser geht.
Kira aus Berlin


Die gesetzlichen Grundlagen in Bezug auf Tierschutz in Deutschland sind leider sehr schlecht und schützen die Tiere im Grunde nicht …
Nur ein bedauerlicher Einzelfall? Leider nein.
Dazu muss man wissen, dass die gesetzlichen Grundlagen in Bezug auf Tierschutz in Deutschland richtig schlecht sind und die Tiere im Grunde nicht schützen.
So dürfen laut Tierschutznutztierverordnung bis zu 26 Hühner auf einem Quadratmeter gehalten werden – unglaublich oder? Sauen dürfen in Kastenständen gehalten und Kälber direkt nach der Geburt der Mutter entrissen werden. Für Puten gibt es noch nicht einmal eine gesetzliche Vorgabe. Uns wird noch immer jedes Mal schlecht, wenn wir Aufnahmen aus diesen grausamen Haltungsbedingungen sehen. Für uns ist klar, dass diese Tiere nicht glücklich sind.
Oft werden bei Undercover-Einsätzen Betriebe zufällig ausgewählt und diese Betriebe verstoßen dann gegen das Gesetz. Alleine wir haben in den letzten Jahren 41 Aufdeckungen veröffentlicht. Addiert man die Fälle von anderen Organisationen dazu, die ähnlich arbeiten wie wir, kommen wir locker auf weit über 100 Fälle. Im Vergleich zu den tausenden Betrieben, wirkt diese Zahl zwar erstmal klein, aber es gibt zahlreiche Studien, die genau das stützen, was wir immer in den Ställen vorfinden – nämlich massive Tierquälerei.
Also ich kaufe ja nur regional und beim Bauern von nebenan.
Fabius aus Leipzig


Für irgendwen irgendwo sind die veröffentlichten Bilder regional. Regionalität ist kein Qualitätsmerkmal für die Tiere …

Die Tierhaltung in Deutschland wird regelmäßig kontrolliert.
Amir aus Bonn

Eine Mastanlage wird durchschnittlich alle 17 Jahre kontrolliert. Das zeigen offizielle Zahlen der Bundesregierung …
Was schätzt Du, wie oft eine Mastanlage in Deutschland kontrolliert wird? Vielleicht so ein- bis zweimal im Jahr? Leider nicht. In Deutschland findet eine Kontrolle in einer Mastanlage durchschnittlich alle 17 Jahre statt. Das zeigen offizielle Zahlen der Bundesregierung. Uns macht dieser Fakt absolut fassungslos! Und wenn doch mal eine Kontrolle stattfindet, dann findet vorher meist eine Ankündigung statt. Mal ehrlich, wer würde ein Tier brutal quälen, wenn gerade eine Kontrolle stattfindet? Im Grunde sind diese Kontrollen nichtssagend. Und selbst wenn ein Tierquäler mal angezeigt wird, passiert ihm oft gar nichts. In Deutschland ist kaum etwas so schlecht geregelt wie der Tierschutz und durchgegriffen wird so gut wie nie.


Es ist moralisch nicht mehr vertretbar, Tiere zu essen und tierische Produkte zu konsumieren …
Hand aufs Herz. Wenn wir ganz ehrlich zueinander sind, dann wissen wir, dass es moralisch nicht mehr vertretbar ist, Tiere zu essen. Und auch, dass tierische Produkte wie Milch, Eier und Käse immer mit Tierquälerei und dem Tod von Tieren einhergehen. Es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren. Warum essen wir eigentlich keine Hunde oder Katzen? Weil es moralisch nicht vertretbar wäre? Solange wir Tiere wie Rinder, Schweine und Puten wie Sachen behandeln, in riesigen Mastanlagen einsperren und zum Töten in einen Schlachthof bringen, sollten wir mit Moral erst gar nicht anfangen. Aber das Gute ist, wir haben die Möglichkeit, das zu ändern – indem wir einfach aufhören, Tiere und tierische Produkte zu essen.