Bioland steht für vermeintlich mehr Tierwohl und eine “artgerechte Haltung”. Bioland-Produkte haben sich an strenge Richtlinien zu halten, die weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen. So jedenfalls verspricht es Bioland auf der eigenen Webseite. Die Aufnahmen, die uns aus einem Milchbetrieb in Nordrhein-Westfalen vorliegen, sprechen jedoch eine andere Sprache.
Oberbergischer Kreis
15/05/2024
Rinder
Milchbetrieb
Biohaltung
Im Frühjahr 2024 erreicht uns ein Hinweis aus der Bevölkerung auf Missstände bei einem Bioland-Betrieb in Lindlar im Oberbergischen Kreis (Nordrhein-Westfalen). In dem Betrieb werden rund einhundert Kühe und Kälber unter teilweise nicht artgerechten Bedingungen gehalten. So sind beispielsweise Kälber in aufgeschnittenen Glascontainern und Wassertanks untergebracht. Dies birgt eine enorme Verletzungsgefahr für die Tiere, die sich an den scharfkantigen Rändern leicht Schnitte und Wunden zufügen können.
Auch wird deutlich, dass in diesem Bioland-Betrieb, genau wie in konventionellen Betrieben, die Kälber von den Kuhmüttern getrennt und separat untergebracht werden. Die Trennung erfolgt in der Regel bereits kurz nach der Geburt und ist enorm schmerzhaft für die Tiere. Kuh und Kalb schreien oft tage-, manchmal wochenlang nacheinander. Auffällig in diesem Betrieb: Einige der Kälber werden komplett isoliert von Artgenossen in Einzelboxen gehalten. Dies ist in Biobetrieben grundsätzlich verboten und nur mit einer Ausnahmegenehmigung erlaubt. Ob diese dem Betrieb vorliegt, ist uns zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Auch tragen einige Kälber keine Ohrmarken, obwohl dies ab dem siebten Lebenstag gesetzlich vorgeschrieben ist.
Neben der mangelhaften Unterbringung der Kälber sticht außerdem die Haltung der Kühe ins Auge. Die Stallungen sind extrem heruntergekommen, vieles wirkt veraltet und improvisiert. Die Aufnahmen zeigen auch tote Tiere. Anwohner*innen erklären auf Nachfrage, dass nicht alle Kühe regelmäßig auf die Weide kommen. Entgegen der Vorstellung vieler Menschen ist es bei Bioland nicht vorgeschrieben, dass die Kühe ganzjährig auf die Weide kommen. Auch schließt Bioland übrigens die Anbindehaltung von Kühen nicht aus.
Die Milch wird auf der hofeigenen Milchtankstelle verkauft. Zudem liefert der Betrieb nach eigenen Angaben an die Bio-Molkerei Söbbeke. Die Molkerei beliefert große Supermarktketten und Bioläden in ganz Deutschland. ANINOVA hat sowohl Bioland als auch die Bio-Molkerei Söbbeke sowie Supermarktketten und Bioläden kontaktiert.
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Undercover Recherche (2024)
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(Stand: Juni 2024)
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