Gemeinsam mit den Tierrechtsorganisationen ARIWA – Animal Rights Watch und Soko Tierschutz hat ANINOVA 2023 eine Online-Datenbank ins Leben gerufen, in der die drei Organisationen regelmäßig ihre Aufdeckungen eintragen. Mittlerweile sind es bereits über 200 Fälle, innerhalb von gerade einmal acht Jahren. Die Online-Datenbank zeigt deutlich: Tierquälerei ist kein “bedauerlicher Einzelfall”, sondern Teil des Systems Tierausbeutung.
Bei jeder Aufdeckung werden Tierrechtsorganisationen mit der Aussage konfrontiert, dass dies “doch nur ein bedauerlicher Einzelfall” sei. Um ein für alle Mal Schluss mit dem Mythos vom “Einzelfall” zu machen und zu zeigen, wie systematisch Tierquälerei in deutschen Zucht-, Mast- und Schlachtbetrieben stattfindet, haben ANINOVA, ARIWA und Soko Tierschutz die Karte der Tierquälerei ins Leben gerufen. Eine Online-Datenbank, in der jede Aufdeckung der Tierrechtsorganisationen seit 2016 festgehalten ist. Stand Juli 2024 zählt die Online-Datenbank 214 Tierschutz-Skandale.
Über die Suchfunktion kann nach Bundesland, betroffene Tierart und Haltungsform gefiltert werden. Zu jedem Fall gibt es ausführliche Informationen – z. B. wer die Aufdeckung veröffentlicht hat und ob es in diesem Fall juristische Konsequenzen gab. Im Mittelpunkt der Online-Datenbank steht die Karte der Tierquälerei, eine interaktive Deutschlandkarte, die zeigt, wie verbreitet Tierquälerei in Deutschland ist.
Neben den Hintergrundinformationen zu jeder einzelnen Aufdeckung, bietet die Online-Datenbank auch Einsicht in verschiedene Statistiken: die Anzahl der Aufdeckungen pro Jahr, die am meisten betroffene Tierart und die Bundesländer, die am häufigsten mit Tierschutz-Skandalen in Verbindung stehen. Einen tragischen Rekord zeigt die Datensammlung schon jetzt für das noch laufende Jahr 2024, denn bereits im Juli wurden so viele Tierschutz-Skandale aufgedeckt, wie noch nie zuvor.
Alleine im ersten Halbjahr 2024 fanden die drei Tierrechtsorganisationen in über 30 Betrieben Tierquälerei vor. Rund 70 % der in diesem Jahr veröffentlichten Aufdeckungen stammen aus Betrieben, die Rinder halten. Dieser verstärkte Fokus auf die Rinderhaltung hat u.a. mit der aktuellen Debatte um die sogenannte Anbindehaltung zu tun. Die Aufnahmen von ANINOVA, ARIWA und Soko Tierschutz machen deutlich: Rinder teilweise oder ganzjährig angebunden zu halten ist Tierquälerei und gehört endlich verboten. Leider reagierte die Gesetzgebung bislang nicht. Es wird lediglich ein Teilverbot diskutiert, wobei bislang unklar ist, ob und wann dieses überhaupt kommt.
Die Online-Datenbank zeigt auch, dass Landwirt*innen, die Tiere quälen, kaum ernsthafte Konsequenzen fürchten müssen. So kam es nur in vier (!) von 214 Fällen überhaupt zu einer Haftstrafe. In 26 von 214 Fällen kam es zu Geldstrafen. In den meisten Fällen werden die Anzeigen jedoch ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen eingestellt. Das ist ein Armutszeugnis und zeigt deutlich, wie wenig ein Tierleben wert ist. Daher können wir nur an jede einzelne Person appellieren, selbst aktiv zu werden und Tiere zu schützen, indem wir sie nicht essen.
Zur Online-Datenbank: https://tierschutz-skandale.de/
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