Wir hatten die Gelegenheit mit einer Person zu sprechen, die in einem Schlachthof gearbeitet hat. Das, was diese Person – wir nennen sie Kim – während ihrer Arbeit in einem Rinderschlachthof des Konzerns Westfleisch erlebt hat, verfolgt sie bis heute: massives Tierleid, Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und mangelhafte Kontrollen. Wir haben uns mit Kim an einem geheimen Ort getroffen und über die Erfahrungen und Eindrücke gesprochen. Was Kim beschreibt, kann aus unserer Sicht nur als ganz grundlegendes, strukturelles Versagen gewertet werden.
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Kim hat im Rinderschlachthof von Westfleisch in Lübbecke (Nordrhein-Westfalen) gearbeitet, in dem auch ausgediente „Milchkühe“ geschlachtet werden. Das sind Kühe, die nicht mehr genug Milch geben und daher für die Milchindustrie nicht mehr profitabel sind. In der Regel lässt die Milchleistung bei Kühen nach etwa drei bis fünf Jahren nach. Kühe geben nur Milch, wenn sie ein Kalb gebären, also werden sie immer und immer wieder künstlich befruchtet und ihrer Kälber beraubt. Dieser Kreislauf fordert bereits nach wenigen Jahren ihren Tribut: Die Kühe sind von den wiederholten Schwangerschaften und der enormen Milchleistung völlig entkräftet.
Viele der Kühe, die zum Schlachthof kommen, haben stundenlange Höllenfahrten auf Tiertransporten hinter sich. Bei der Ankunft sind viele Kühe bereits so geschwächt, dass sie sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Kim berichtet über den brutalen Umgang mit den Kühen beim Trieb in den Schlachthof: Tiere, die sich nicht mehr von alleine aufrichten können werden von der Fahrer*innen der Transporter, dem Schlachthofpersonal und mitunter auch von Veterinär*innen geschlagen. Die Misshandlungen ziehen sich teilweise über mehrere Minuten, wenn Kühe einfach nicht mehr aufstehen können.
Wir haben das zuständige Veterinäramt um eine Stellungnahme gebeten, darin heißt es: “Ihre Vorwürfe gegen die Tierärzte*innen am Schlachthof Lübbecke können wir absolut nicht nachvollziehen. Amtliche Tierärztinnen und Tierärzte stehen im Dienste des Tierschutzes, der Gesundheitsvorsorge und des Verbraucherschutzes. Unsere Tierärzte arbeiten nach festen Vorgaben und Arbeitsanweisungen, alle Maßnahmen unterliegen streng den Vorgaben des Tierschutzgesetzes – das möchten wir an dieser Stelle besonders unterstreichen.”

Der Rinderschlachthof, bei dem Kim gearbeitet hat, gehört zu Westfleisch. Westfleisch ist einer der größten Fleischkonzerne Deutschlands. Erst kürzlich haben wir katastrophale Zustände in drei Schweinemastanlagen aufgedeckt, die Westfleisch beliefern. Diese Fälle und die Erfahrungen von Kim machen erneut deutlich: Tierleid ist Teil des Systems “Massentierhaltung”, Teil des Systems “Fleischindustrie”, Teil des Systems “Milchindustrie”. Wer dieses Tierleid beenden will, wählt vegane Alternativen zu tierischen Produkten.
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