Unhygienische Zustände, enge Kastenstände und getötete Ferkel. Mehrere Aufdeckungen seit 2015 zeigten gravierende Missstände und Verstöße gegen das Tierschutzgesetzt auf. Im Jahr 2018 musste die ehemalige Schweinezuchtanlage endlich schließen. Nach mehr als fünf Jahren Leerstand ist eine erneute Inbetriebnahme unwahrscheinlich.
Anhalt-Bitterfeld
01/03/2018
Schweine
Zuchtbetrieb
Konventionell
2015 brachten wir das erste Mal Aufnahmen aus dem Schweinehochhaus an die Öffentlichkeit. Damals demonstrierten wir gemeinsam mit 400 Menschen vor dem Betrieb. Viele Medien berichteten über unsere Aufdeckung. Wir stellten damals eine Strafanzeige, die bereits 2016 eingestellt wurde. Die Begründung: Die Missstände seien behoben worden.
Kurz darauf veröffentlichten wir neue, aktuelle Aufnahmen aus dem Betrieb. Zu sehen waren die gleichen Missstände, darunter unhygienische Zustände und enge Kastenstände. In diesen engen Käfigen werden Sauen über Wochen eingesperrt, wenn sie besamt werden. Sie können sich darin nicht einmal um sich selbst drehen, sondern stehen den ganzen Tag auf der Stelle. Eigentlich sollten sie sich so hinlegen können, dass sie ihre Beine ungehindert ausstrecken können, so will es das Gesetz. Doch selbst dieses minimale Zugeständnis war den Tieren hier nicht möglich. Die Kastenstände waren einfach zu eng. Wir erstatteten also eine neue Strafanzeige gegen den Betreiber.
Dieser wiederum zeigte unseren Vorstandsvorsitzenden Jan Peifer wegen Hausfriedensbruch an. Ein Prozess, der darauf folgte, wurde wegen eines Formfehlers eingestellt.
Wir schlossen das Jahr mit einer weiteren Demo vor dem Schweinehochhaus, bei dem wir einen großen Schriftzug mit unserer Forderung trugen: “Schweinehochhaus schließen!”.
2018 installierte ein Undercover-Team versteckte Kameras im Schweinehochhaus. Über mehrere Wochen hinweg wurde der Alltag im Betrieb gefilmt. Der Umgang mit den Schweinen war brutal: Mitarbeitende schlugen und traten grundlos nach Tieren und sie schlugen Ferkel auf den Boden, um sie zu töten. Wieder erstatteten wir Strafanzeige gegen den Betreiber. Damals berichtete auch Stern TV über unsere Aufdeckung. Einen Mitschnitt findest Du hier.
Wir riefen angesichts der unfassbaren Tierquälerei zur dritten Demo auf. 650 Menschen nahmen an ihr teil und bildeten eine Menschenkette, um symbolisch gegen das System der Massentierhaltung zu demonstrieren.
Kurz darauf, im Herbst 2018, erklärte der Betreiber, dass er für Umbauarbeiten das Hochhaus leerfahren wolle. Wir sahen darin die Chance, dass das der Anfang vom Ende des Schweinehochhauses sein könnte. Daher überreichten wir kurz darauf unsere Petition mit damals 281.882 Unterschriften für die Schließung des Schweinehochhauses an das Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt.
Nach 2018 prüften wir Jahr für Jahr den Leerstand des Schweinehochhauses. Wir fanden keine Bagger, keine Werkzeuge oder andere Maschinen – von dem angekündigten Umbau war keine Spur. Stattdessen verfiel das Gebäude immer weiter. Inzwischen gilt es als Lost Place, der von Fotograf*innen aufgesucht wird.
Nach fünf Jahren des Leerstands lief 2023 die Zulassung für den Betrieb des Schweinehochhauses aus. Wenn der Betreiber nun wieder Schweine züchten möchte, müsste er eine neue Zulassung beantragen. Das ist so unwahrscheinlich, dass wir nun endlich sagen können: Das Schweinehochhaus ist und bleibt geschlossen!
Diese Aufdeckung wurde im „März 2018“ vom Deutschen Tierschutzbüro e.V. veröffentlicht. Die Tierrechtsorganisation wurde am 22.11.2023 in ANINOVA e.V. umbenannt, die Aufdeckung wurde nach einer Anpassung (Name der Organisation & Text) am 14. November 2023 auf dieser Webseite veröffentlicht. Es wird klargestellt, dass sich der Inhalt und der Stand der Aufdeckungen auf die Erstveröffentlichung vom „März 2018“ bezieht. Mögliche und uns bekannte Neuigkeiten wurden unter „Updates“ eingestellt.
Seit Oktober 2018 steht das Schweinehochaus leer. Gegen zwei Mitarbeitende wurden Strafbefehle erlassen, die auch rechtskräftig wurden (35 Tagessätze zu 25 Euro, zusammen 875 Euro sowie 45 Tagessätze zu 20 Euro, zusammen 900 Euro)
Seit Oktober 2018 steht das Schweinehochaus leer. Gegen zwei Mitarbeitende wurden Strafbefehle erlassen, die auch rechtskräftig wurden (35 Tagessätze zu 25 Euro, zusammen 875 Euro sowie 45 Tagessätze zu 20 Euro, zusammen 900 Euro)
In diesem Horror-Hochhaus muss kein Schwein mehr leiden.
Undercover-Recherche & Kampagne (2013-18)
Schweinehochhaus leer seit 01/10/2018
Liveauftritt von Jan Peifer bei Stern TV
Knapp 300.000 Menschen unterschrieben die Petition
2 Personen wegen Tierquälerei verurteilt
Großdemonstrationen mit ca. 2.000 Teilnehmenden
(Stand: November 2023)
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