ANINOVA liegen erschütternde Aufnahmen aus dem Schlachthof Elsfleth bei Oldenburg in Niedersachsen vor. Die Aufnahmen zeigen wiederholte und massive Misshandlungen beim Treiben der Rinder und Schafe in den Schlachthof. Außerdem belegt das heimlich erstellte Videomaterial grobe Verstöße bei der Betäubung der Tiere. Die Aufnahmen sind über mehrere Wochen im Spätsommer 2024 entstanden. ANINOVA hat eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg erstattet und das zuständige Veterinäramt informiert.
Wesermarsch
29/10/2024
Rinder, Schafe
Schlachthof
Konventionell
Über mehrere Wochen ist es einem Recherche-Team gelungen, mit Hilfe versteckter Kameras die Zustände in dem Schlachthof Elsfleth zu dokumentieren. Das umfangreiche, mehrstündige Rohmaterial wurde ANINOVA zugespielt. Es offenbart zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, sowohl beim Treiben der Tiere in den Schlachthof als auch bei der Betäubung und anschließenden Schlachtung.
Besonders schockiert hat uns der gleichgültige und brutale Umgang der Mitarbeitenden mit den Tieren. Beim Treiben in den Schlachthof wird immer wieder und ganz selbstverständlich zum Elektroschocker gegriffen. Auf den Aufnahmen ist deutlich zu erkennen, dass ein Rind bis zu 160 Mal mit einem Elektroschocker gequält wird, teilweise sogar ins Gesicht. Das ist ganz klar illegal. Doch damit nicht genug: Immer wieder werden die Tiere durch Schläge, Tritte oder durch den Gebrauch von Mistgabeln in den Schlachthof gezwungen.
Im Inneren des Schlachthofs angekommen, nimmt das Grauen für die panischen Tiere kein Ende. Bei der Betäubung kommt es zu massiven Tierschutzverstößen. Teilweise zeigen die Schafe und Rinder nach der fehlerhaften Betäubung noch deutliche Anzeichen von Bewusstsein. Dennoch erfolgt der Kehlschnitt. Die fehlbetäubten Tiere bekommen ihre Schlachtung bei vollem Bewusstsein mit und quälen sich in einigen Fällen in einem minutenlangen Todeskampf. Dies ist an Grausamkeit kaum zu überbieten.
Immer wieder ist auch der amtliche Tierarzt im Auftrag des Veterinäramts auf den Aufnahmen der versteckten Kameras zu sehen, jedoch kein einziges Mal auf Aufnahmen vom Inneren des Schlachthofs. Hier versagen die wenigen vorhandenen Kontrollinstanzen auf ganzer Linie. Wir haben umgehend das zuständige Veterinäramt in Brake (Unterweser) informiert und eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg erstattet. Zu den Abnehmern zählen u.a. kleine, regionale Supermarktketten sowie auch eine Burgerkette aus der Region.
Ein Kurzgutachten im Auftrag von ANINOVA kommt zu einem verheerenden Ergebnis. Aus Sicht der Veterinär*innen des Vereins „Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e.V.“ müsse der Schlachthof sofort geschlossen werden, denn die dortigen Mitarbeitenden verfügen offenbar nicht über die nötige Sachkunde, anders sei die Brutalität gegenüber den Tieren nicht zu erklären. Zudem sei der Schlachthof baulich komplett veraltet. Hier das Gutachten zum Download.
Dies ist bei weitem nicht der erste Fall von Misshandlungen und Tierschutzverstößen in einem Schlachthof. Alleine seit 2016 haben die drei Tierrechtsorganisationen ANINOVA, Animal Rights Watch und Soko Tierschutz über 30 Tierschutzskandale in deutschen Schlachthöfen aufgedeckt. Schlachthöfe gehen immer mit Tierleid einher. Kein Tier geht freiwillig in den Schlachthof. Und kein Tier wird im Schlachthof tot gestreichelt.
Am 29.10.2024 berichtete ARD Brisant über die Aufdeckung. Die Sendung kann hier in der Mediathek angeschaut werden.
Das Veterinäramt Brake hat auf Grund unserer Anzeige den Schlachthof geschlossen.
Auf Grund einer Strafanzeige durch ANINOVA hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen aufgenommen. Das Aktenzeichen lautet: 1106 Js 74112/24.
Das Veterinäramt Brake hat auf Grund unserer Anzeige den Schlachthof geschlossen.
Auf Grund einer Strafanzeige durch ANINOVA hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen aufgenommen. Das Aktenzeichen lautet: 1106 Js 74112/24.
Das Veterinäramt Brake hat auf Grund unserer Anzeige den Schlachthof geschlossen.
Schlachthof vom Veterinäramt geschlossen
Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt wegen Tierquälerei
Politik reagiert und fordert Videoüberwachung an Schlachthöfen
Supermarktketten beenden Zuarbeit mit Schlachthof
Bekannte Influencer*innen teilen das Aufdeckungsvideo
(Stand: November 2024)
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