Im Sommer 2023 veröffentlichte ANINOVA heftige Aufnahmen aus einem Zulieferbetrieb des Fleischkonzerns Tönnies. Die Aufnahmen aus dem Mastbetrieb zeigten kranke, verletzte und blutende Schweine, die keine tierärztliche Behandlung erhielten. Stattdessen ließ der Mäster einige Tiere qualvoll verhungern und verdursten. Tönnies hatte nach Veröffentlichung der Aufnahmen die Zusammenarbeit beendet. Der Schweinemäster wurde nun zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.
In dem Tönnies-Zulieferbetrieb im Kreis Kleve (Nordrhein-Westfalen) wurden zum Zeitpunkt der Aufdeckung rund 1.000 Schweine gehalten. Die Aufnahmen zeigten kranke, verletzte und blutende Tiere. Einige hatten Nabelbrüche oder handballgroße Abszesse, die augenscheinlich nicht tierärztlich versorgt wurden. Eine gesetzlich vorgeschriebene Krankenbucht, in der kranke Schweine getrennt von den gesunden Tieren untergebracht werden sollen, war auf den Aufnahmen ebenfalls nicht zu erkennen.
Stattdessen wurden kranke und verletzte Schweine ohne Zugang zu Wasser oder Nahrung einfach in einem Gang abgelegt und dem Schicksal überlassen. Immer wieder zeigten die Aufnahmen der versteckten Kameras den Mäster, wie er unberührt an den leidenden Tieren vorbei ging, bis sie schließlich auf qualvolle Weise verdursteten und verhungerten. Anschließend entsorgte der Mäster die toten Tiere wie Müll. Wir erstatteten damals umgehend Anzeige.
Nachdem ANINOVA die erschreckenden Zustände öffentlich gemacht hatte, beendete Tönnies die Zusammenarbeit mit dem Schweinemäster. Außerdem wurde dem Betrieb das QS-Siegel entzogen. Nun gibt es weitere Konsequenzen: Das Amtsgericht in Emmerich hat den Mäster der Tierquälerei schuldig gesprochen und ihn zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Außerdem muss er eine Geldstrafe und die Verfahrenskosten zahlen. Das klingt erstmal wenig, ist aber tatsächlich ein wichtiger Erfolg, denn allzu oft bleibt Tierquälerei unbestraft. Der Mäster hat seinerseits Anzeige wegen Hausfriedensbruch gegen Mitarbeitende von ANINOVA gestellt.
Das war übrigens nicht das erste Mal, dass ANINOVA Tierquälerei bei einem Tönnies-Zulieferbetrieb aufgedeckt hat. Alle weiteren Tönnies-Fälle findest Du hier:
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